Monday 4 May 2020

The Meng Letters - Letter from 1873

Letter to Karl and Elise Meng in New Zealand, from Hohen –Sülzen , 08-08-1873

Writers Philipp Stamm and wife Anna Barbara Stamm (nee Meng)

Brother and sisters of Karl Meng, mentioned in the letter

Mrs Velde or Greth = Margaretha Meng born 13-02-1836 (married to Mr ? Velde)
Baweht or Babette = Anna Barbara Meng born 04-04-1845 (married to Philipp Stamm)
Marie or Mari = Anna Maria Meng born 27-01-1850 (married to Jakob Umstadt)
Fritz = Friedrich Meng born 05-10-1855

Also mentioned:

Mr Umstadt = Jakob Umstadt, husband of Anna Maria Meng
Mr Velde or Felde = Mr ? Velde, husband of Margaretha Meng, unsure of his first name.
Keil = Mr Keil, local Hohen-Sulzen man, unsure of his first name


Brief von Philipp Stamm und Barbara Stamm, geborene Meng an Karl und Elise Meng in NZ

Seite 1

Hohensülzen, den 8. August 1873. 
Lieber Schwager und Schwägerin, 
wir haben Euren vom 2. März geschrieben mit größter Freude erhalten. Ich fragte immer Karl schreibt doch nicht einmal an uns er muss uns ganz vergessen haben. Ich glaubte der Velde wird uns recht eingelackt haben. Der Keil wird auch sein Möglichstes getan haben, wo du doch kein Gewicht darauf gelegt hast. Lieber Schwager, Du willst wissen, wie es mir im Krieg gegangen ist. Ich habe in diesem Krieg viel ausgehalten du kannst dir denken wenn man elf Monat in Feindesland ist und Frau und Kind zuhaus hat welchen Kummer und Sorge man tragen muss man darf gar nicht daran denken. da kam auch noch der Sterbefall dazu wenn ich da einen Brief bekommen habe darin heißt es der Hannes ist gestorben dann die Mutter dann der Jakob endlich auch noch der Vater, ich habe mit der Lust gar kein Brief muss mehr aufzumachen gehabt. Ich glaubte jedes mal es wäre jemand gestorben. Ich kam glücklig und gesund wieder zurück als ich acht Tage zu Haus war starb auch unser liebes Kind da ging der Kummer von neuem an.  

Seite 2
 
Bei der Belagerung von Metz war ich auch, die dauert 70 Tag. Ich war 20 Tag auf Sperrposten, durfte während der ganzen Zeit nicht abschnallen. Wir waren auf der Höhe von Schiessin ungefähr 1/4 Stund von den Franzosen. Du kannst dir denken, dass es sehr gefährlig war. Lieber Karl als wir in Darmstadt abzogen war jede Korbralschaft 22 bis 24 Mann stark als wir aber von Metz abzogen war Korbralschaft noch 8 bis 10 Mann stark jetzt kannst Du Dir denken wie es da hergegangen ist. Es kam aber nachher immer Verstärkung bis unsere Zahl wieder voll war. Bei der Belagerung von Metz waren beina eine 
halb Milion Menschen betheiligt da war alles so teuer dass bald nichts zu kaufen war. Ich und noch drei meiner Kameraden kauften uns einmahl ein Leib Brod und einen Schoben Brandwein für 8 fl 12 kr und habens gegessen und getrunken fürs Frühstück. Da hat einer 2 fl 3 kr verzehrt und hatten nichts mehr da gingen wir wieder mit hungrigem Munde auseinander. Lieber Schwager Krig das sind harte Zeiten ich habe mir manchmal gewünscht wenn ich nur in einem Schweinstall auf einem Arm voll Stroh liegen könnt ich wollte mich gern nicht beklagen. Wir haben 1/4 jahrlang meistens Regenwetter da war man die ...

Seite 3

...meiste zeit naß und dreckig man glaubt fast nicht daß ein Mann hätte können davon kommen ich war während des ganzen Feldzuges einmahl ein paar Tage unwohl da hatte ich das Fieber und edlige Plattern hatte ich an mir. Mein Bruder Konrad war auch mit im Feldzug kam aber nur mit bis nach Metz dort ist er krank geworden und ist wieder nach Haus gekommen später als er wieder gesund war mußte er wieder nach Frankreich da war es aber Frieden. Lieber Schwager die Freude kannst Du dir nicht denken als wir uns das erstemahl wieder einander sahen. Als es nun Friede war da bummelten wir noch drei monat noch in Frankreich herum da habe ich meine beste Tage gehabt ich kam auf Nachsugen meiner Frau drei Wochen früher nach Haus als die andern. Fritz hat gesagt er wolle dir aber einmal schreiben wie wir es ihm gemacht hätten weil wir ihm so krob behandelt haben als er aus der Fremd kam! 
Es grüßt Euch vielmahls Euer Schwager Philipp Stamm

Lieber Karl, ich schreibe dir später einen Brief. Von unserer Teilung ist viel zu schreiben. Die Greth die Mari und der Fritz sagen ich hätte Deine guten Hemden behalten und hätte Dir alte geschickt. Das weiß ich und unser Herrgott der alles weiß, daß ich von Deinen Hemden, die dir zum Theil kommen keins habe, es waren 10.

Seite 4 

Als ich aus dem Krig zurück kam ging ich in deines Vaters Haus zu deinen Geschwistern da wurden mir immer schiefe Gesichter gemacht es wäre ihnen lieber gewesen wenn ich nicht gekommen wäre da hätte die Frau Felde und die Mari besser hausen können. Die Bawett und die Katharin und der Knecht die haben die Arbeit tun können nach denen ist nicht gefragt worden. Lieber Schwager du kannst dir keinen Begriff machen wies hergegangen ist wenn von 60 Morgen Feld nicht langt für den Haushalt zu führen und keine schlegte Ärnte gehabt das war nicht mehr zu ansehen als ich da
 war da ging das Ding sofort. Ich habe manch mahl wie man sagt das Maul verbrannt es hat aber nichts genutzt endlig habe ich es doch so weit gebracht dass Sache zur Theilung kommt da hat sich aber die Mari und Greth wie man sagt geputzt du wirst wissen was ich meine. Ich rechne den Verlust für meinen Theil noch mehr als zweihundert fl (Gulden). Die Greth und die Marie haben die Kasse geführt, ich durfte nichts fragen da heißt es gleich es geht dich nichts an, mich hatten sie weniger geacht als den Knecht ich lass doch immer noch den Mut nicht sinken ich dachts immer ... 

Seite  5 

.....es kommt auch wieder eine ander Zeit, die ist auch gekommen, die Felder wurden vertheilt. Die anderen Sachen versteigt die Häuser bekamen ich und der Fritz, ich habe das Haus neben dem Anheiter (Arnheiter) die Scheuer beim Schulhof und den halben Keller die ander helft hat der Herr Umstadt der Mari ihr Mann. Fritz hat das Haus neben Kring und den Garten. Als nun alles fertig war wurde der Fritz Geschäftsführer in der Erdkaute da ging es wie es kann kurtz und gut wie es bei Buben die sich selbst ziehen und von Niemand etwas ahnnehmen geht. In der Erdkaute ging es alle Tage schlegter die Fabrick hat endlig keine Erde mehr bekommen die musten ihr Geschäft liegen lassen die Arbeiter mussten einige Tagen aufhören zu arbeiten. Die Fabrik war in größter Verlegenheit. Da kam der Verwalter von der Fabrick, da sagte ich ihm wie unser Geschäft ging. Der Verwalter sagte er wolle uns das Geschäft abkaufen. Es war mir gleich recht Fritz sagte es dem Herrn Umstadt und schreibt auch gleig dem Felde. Verwalter hält sich einige Tage hier auf um den Handel abzuschließen. Wir haben für die Erdkaut 4000 fl. Verlangt das war dem Verwalter zu viel.

Seite 6

Da hat der uns 2700 Gulden und endlig 3000 Gulden geboten, da war es dem Herrn Umstadt recht und Velde auch aber mir nicht ich wollte immer 3500 Gulden haben Verwalter wollte immer nicht so viel davor geben und aus dem Handel ist dann nichts geworden. Ich fragte dann, wenn ihr den Acker für 3000 Gulden geben wollt, dann will ich ihn behalten. Da sagt der Herr Umstadt, wann Du 3500 Gulden geben willst, so kannst du ihn behalten. Ich sagte darauf, wir wollen die 500 Gulden noch teilen, er sagte nein, ich sagte dann, ich wollte mich über die Sache besinnen. Ich habe mir die Sache berechnet und sodann dass ich für 3500 noch etwas verdienen kann. Velde war fort, Umstadt hat die Order von Velde, den Handel mit mir abzuschließen. Als ich nun zum Herrn Umstadt kam und sagte ihm, dass ich  den Acker behalten wollte für 3500 Gulden sagt die Marie und ihr Mann für 3800 Gulden kannst Du das Geschäft haben. Da sagte ich, sie sollten mich am ... und ging fort. Später wurde der Handel mit der Fabrik abgeschlossen für 2700 Gulden, uns haben sie es nicht gegunth wenn wir etwas verdient hätten. Neun Hemden bestimmt dabei, wenn es nicht zwölf waren, viele Grüße an Deine Frau und Kinder, es grüßt dich Babette Stamm 
  
Seite 7

Lieber Schwager, ich will Dir jetzt noch einiges bemerken vom Fritz Fritz ging so lange die Erdkaute unser war bei uns in die Kost. Ich war immer an ihm er solle endweter ein Geschäft lernen oder zu dem Militär gehen. Er wollte von beiden keins. Lang schlafen und nichts arbeiten und gut leben das hat ihm immer am besten gefallen. Als nun die Erdkaute verkauft war war er noch einige Wochen im Geschäft da tauchte er auch nicht da wurde er fortgeschickt. Was jetzt Endlig hat er sich entschlossen das Bäckergeschäft zu lernen. Er kam nach Worms auf einen sehr guten Blatz da hat er in zwei Tagen ausgelehrnt mein Vater ging nachher  mit ihm nach Weißenheim am Sand zu meinem Onkel dort wolle er die Bäckerei erlernen dort hat er acht Tage gehalten jetzt kam er wieder nach Haus und wolte bei mir um die Kost arbeiten da hat ihn die Baweht fortgejagt. Er ging zum Herr Umstadt der hat ihn genommen. Der Herr Umstadt kann jetzt seinem Faulenz recht abwarden und schön sein Bier trinken. Lieber Karl du schreibst wenn wir nur bei dir wären da meinst es ging uns vielleicht besser als wie in Deutschland, es geht uns recht gut ich und meine liebe Frau leben recht einig und sind gesund das ist ein großer Reichthum. 




English Translation

Page1

Dear brother and sister-in-law, it was big joy to receive your letter from the second of March. I always asked myself, why Karl does not write, he must have forgotten us completely. I think Velde cheated us. I suppose Keil did help him. Dear brother-in-law, you want to know how the war was for me. I suffered a lot in this war.  You can imagine being eleven months in the country of the enemy; your wife and child are at home, you have a lot of grief you may not think about, then came the letter with the message Hannes [Johannes Meng, Karl’s brother] is dead then the mother [Maria Eva Dorrschuck] then Jakob [Jakob Meng, Karl’s brother] and lastly the father [Reichard Meng], I had no courage left to open a letter because I thought every time someone more could have died. I came back happy and healthy. When I was home eight days our beloved child died and grief began again.


 Page 2

I was at the siege of Metz that took 70 days. I stood guard for 20 days, was not allowed to take off cloth ["abschnallen" means to take off the belt]. We were near Schiessin about 1/4 of an hour away from the French. You may imagine how dangerous this was. Dear Karl when we left Darmstadt each "Korporalschaft" had 22- 24 men.  When we returned from Metz the "Korporalschaft" only had 8- 10 men, you may imagine how it was there. They always sent us new men until we were complete again. At the siege of Metz almost half a million humans fought, everything was so expensive that soon there was nothing to buy. I and 3 of my fellows bought one bread and a “Schoben” brandy (1/2 liter) for 8 Gulden 12 Kreuzer, and ate it and drank it for breakfast. One of us had to pay 2 Gulden 3 Kreuzer, had nothing left and went with a hungry mouth his way. Dear brother-in-law, war is a hard time. I sometimes wished I could lay in a pig stable having one arm full of straw, I would not complain then. We had 1/4 year almost in rainy weather.  There you were ....


Page 3

....most of the time wet and dirty, someone could not believe to survive. I was, during the siege, sick for a couple of days.  I had fever and a lot of pocks (something like that) on my body. My brother Konrad was with us in the campaign, but only reached Metz.  He became ill there, went back home again, and later when he was healthy he had to come to France again, but then there was peace. Dear brother-in-law you can not imagine the joy when we met the first time again. When there was peace we had to stay for three more months in France.  These were my best days and my wife succeeded that I could come back home three weeks earlier than the others. Fritz has said he wants to write to you how rude we treated him, when he came from abroad! [Abroad means from outside the village, i.e. somewhere local like Worms or Weißenheim am Sand]  

Dear Karl, I write you a letter later. About our sharing [sharing Reichard and Maria Eva Meng’s estate between the children] there is a lot to write about. Greth, Mari and Fritz say I would have kept your good shirts and sent you some old. That I know and our God (Lord), who knows everything that I took none of your shirts, which belonged to your part; there were 10. [Karl inherited shirts from his father which were very expensive in those days and the brother and sisters say that Babette took the new ones for her husband Philipp and posted only old ones to Karl.  Philipp says this is not true.]
Many greetings from your brother-in-law Philipp Stamm                                                  


Page 4

When I came back from the war I went to your father’s house and to your sisters’ and brother’s, there they made unfriendly faces to me, they would have preferred if I did not come, then Mrs. Felde [Velde] and Mari could do what they want, as they did before. Baweht (I think he writes about his wife Barbara) and Katharin and the servant they had to do the work.  Nobody took care for them. Dear brother-in-law you can not imagine how they must have worked that it was not enough to live from a 60 Morgen  field  [1 Morgen = 2500 square meters], having had no bad crop, someone could not watch, and it went on when I was there.  [Mari and Mrs Velde were lazy and didn’t work enough on the field like Baweht and Katharin, therefore they weren’t producing enough from the land and living as comfortably as they could have done]. I sometimes "burned my mouth" as we say, but that did not help. At least I succeeded that the whole thing was shared, then Mari and Greth cleaned themselves [the word "geputzt" means that the ladies put on their best clothes, dressed their hair, showed their best side...] you surely know what I mean. I count my loss for my part with more than 200 Gulden. Greth and Marie made the cash, I was not allowed to ask, they could say this is not your thing [because he is not a direct Meng descendant and shouldn’t have spoken to them about the laziness and unfairness he saw]. They took less care for me then for the servant, I do not lose my courage, I always thought...

Page 5

....it will come another time, and the time came, the fields were split [divided]. The other things were sold.  Me and Fritz received the houses. I received the house beside Anheiter [Arnheiter] [This was a Dörrschuck house, house number 80 or 81, both numbers do not exist anymore. The houses were between the Kindergarten (protestantic priest`s house and the large house from Dörrschuck, which already existed, was enlarged in 1879 and belonged to Hees before]. Mr Umstadt, the husband of Mari received the barn at the schoolyard and half of the cellar. Fritz received the house beside Kring and the garden. When everything was ready Fritz became manager of the Erdkaute [something like a ground mine.  The Meng’s had a sand and loam mine that was worth less than the clay mines in the area at that time]. Then it happened as it had to happen - to say it shortly – for boys who educate themselves and don't accept any advice from others. It didn't work any more with the ground mine, day by day it became worse and the factory couldn't get the material they needed, and the production stopped for a while; the workers stopped working for several days. The factory had big problems. The manager of the factory came and I asked him how the business works. The manager said, he wanted to buy the business (ground mine). I agreed at once. Fritz told Mr. Umstadt and wrote at once to Felde. Manager stood some days here to make the deal. We expected to get 4000 fl for the ground mine, the manager said that is too much.

Page 6

 Then he offered us 2700 Gulden (fl.) and later 3000 Gulden, that was o.k. for Mr. Umstadt and Velde but not for me.  I still wanted to receive 3500 Gulden.  The dealer did not want to give that much and the deal did not succeed. I asked if you want to give for the field  3000 Gulden, then I keep it. Mr. Umstadt says if you want to get 3500 Gulden so you may keep it.  I said then we could share the 500 Gulden, he said no, I said then I have to think about it. I thought about it and found out that I could make a profit by selling the field for 3500. Velde was away, Umstadt had the order from Velde to make the deal with me. When I came to Mr. Umstadt and told him I keep the field for 3500 Gulden, Marie and her husband said, you can make the deal for 3800 Gulden. Then I said kiss my..... and went away. Later the deal was made with the factory for 2700 Gulden.  They did not want us earning something [money]. 


Nine shirts definitely included, if they were not twelve, many greetings to your wife and children, greetings from Babette Stamm


Page 7

Dear brother in law, I want to tell you something more about Fritz. Fritz worked as long in the ground mine as it existed, and came for the meals to our place. I always told him to learn a job or to go to join the army. He didn't want either. Sleeping long, not working at all and living easy, that was what he liked all the time. When the ground mine was sold he worked there a couple of weeks longer but he couldn't make it, then they fired him. After all this he decided to learn to be a baker. He went to Worms to a nice place and stopped learning after 2 days there. After that father brought him to Weißenheim am Sand to his uncle, there he wanted to learn to be a baker, and there he endured 8 days.  Now he came back home and wanted to work for the food at my place, but Baweht threw him out. He went to Mr. Umstadt and he took him. Mr. Umstadt may now wait until he recognizes the lazy bone and that he enjoys drinking his beer. Dear Karl, you write if we could stay with you at your place, we probably could live better than in Germany.  We live well here, my dear wife and me, we agree, are healthy and that means richness.

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